… ist ein kleines Studio für Ashtanga Yoga Mysore Style im Zentrum von Ottensheim. Viele Yoga-Einheiten und Workshops stehen dir passend zu deinem individuellen Zeitplan offen. Das Einsteigen ins Üben ist jederzeit möglich.

kurma? Das Sanskritwort für Schildkröte. Die kurma ist ein kleines Tier, das immer Ruhe behält, außer es gilt schnell zu sein, dann rennt sie wie verrückt. Ihr Talent ist so überzeugend, dass ein schwieriges Yoga-Asana ihren Namen trägt.

In meiner Kindheit hat eine Schildkröte im Innenhof gewohnt, sie ist mit mir durch die Höhen und Tiefen meiner Kindheit und Jugend gewandert. Sie war mit meinen Freund*innen bekannt und hatte die Angewohnheit zwar langsam auszusehen, wenns wichtig war, war sie jedoch ein Sprinter. Sie war übrigens ER und hat Moritz geheißen.

Ich bin zurückgekehrt in den Innenhof meiner Kindheit, leider ist Moritz nicht mehr da, doch die Schildkröten-Idee: „dann schnell zu sein, wenn es sein muss, ansonsten es lieber ruhig anzugehen“ lebt an diesem Ort weiter. Sie ist sozusagen das Thema, das diesem kleinen Ashtanga-Yoga-Ort zugrunde liegt, der hier entsteht.

kūrma? Das ist der Sanskrit-Name für Schildkröte?

Die Geschichte ist interessant, hier bleibt nur Platz für einen Hinweis. Die Gött*innen waren unzufrieden über den Verlust von amṛta, dem Trank ewiger Jugend. Nur das Quirlen des Milchozeans, der die Welt umgibt, würde Abhilfe schaffen. Man war sogar bereit sich zu diesem Zweck mit der anderen Sphäre des Universums, mit den Dämonen zu versöhnen. Der Berg, der als Quirlstock dienen sollte, war jedoch nicht stabil, immer wieder versinkt er. Der große Moment der kūrma ist da!

Sie taucht ins Meer, nimmt den Berg auf ihren Rücken, die Situation ist gerettet. Es ist viṣṇu, der die Gestalt einer Schildkröte annimmt, um dieses Werk zu vollbringen.

Dieses Bild mag in allerlei Art gedeutet werden. Für mich spricht es von Kraft und Aktivität, die Schildkröte ergreift überlegt Initiative und lässt ein schwieriges Projekt, in schwieriger Gesellschaft, möglich werden…

Klassisches Ballett und moderner Tanz begleiten mich seit meiner Kindheit, sind wichtige Elemente geblieben und bereichern meine Yogapraxis, weniger durch den Wunsch kreativ zu werden, Positionen zu erfinden, als dass es mein Wunsch ist, dem Üben Leichtigkeit zu verleihen. Eine Aufgabe, die mich fasziniert und mich immer wieder auf die Matte und zur Ashtanga Praxis zurückkehren lässt.
Mein Doktorat habe ich im Fach Philosophie absolviert, zentrale Themen meines Studiums waren die Interkulturelle Philosophie – damit auch indische Philosophie und außereuropäisches Denken – sowie die Frage nach dem Verhältnis zwischen Theorie und Praxis, kurz gesagt: Die Frage danach, wie das rein Gedachte wirklich werden kann und damit wirksam. Yoga wurde zur klaren Konsequenz dieses Denkens, als eine Praxisform, die verspricht, alleine durch körperliche Perspektivenwechsel schon, neue Ansichten und damit Einsichten zu bringen. Yoga wurde für mich spannend, weil es sich dabei um das Gegenteil von Schreibtischdenken handelt.
Seit 2011 unterrichte ich Ashtanga Mysore Style, zuerst als Mitarbeiterin in Wiener Studios, seit meiner Rückkehr nach Oberösterreich eigenständig und seit 2022 im KURMA, meinem kleinen Studio in Ottensheim. Ich bin glücklich mit berühmten Lehrer*innen geübt zu haben, wie Sharath Jois und Richard Freeman. Mein besonderer Dank gilt jedoch den Lehrer*innen, die mich täglich auf der Matte unterstützt und ermutigt haben, meinem ersten Ashtanga Yoga Lehrer, Horst Rinnerberger und meinen Hauptlehrer*innen, die mich über viele Jahre begleitet haben: Romana und Sascha Delberg.
Als Yogalehrerin möchte ich die Freundschaft und Gegenseitigkeit, sowie die offene Begegnung zwischen Lehrer*in und Schüler*in weitergeben, die ich von meinen Lehrer*innen erfahren durfte.

Mit meinem neuen Lehrer Shinichi Iova-Koga lerne ich die Welt der daoistischen Praxisformen kennen, sowie ich meine Leidenschaft, den improvisierten Tanz, in seinen Workshops leben kann.

Zusammen mit Denise Herrera-Peña unterrichte ich Trainings zur/zum Yogalehrer*in und Fortbildungen.

Mysore Style heißt die traditionelle Art des Ashtanga Yoga Unterrichts. Mysore ist eine Stadt in Südindien, sie ist Namen gebend, weil eben dort Ashtanga Yoga erfunden wurde. Gegenwärtig hat sich diese Art des Übens auf der ganzen Welt ausgebreitet, sie ist besonders interessant, weil sie die persönliche Beachtung, die nur eine Einzeleinheit bringen kann, mit Gruppenunterricht verbindet. Um diese Form des Übens zu ermöglichen, um der Lehrer*in die Möglichkeit zu geben ihren Überblick zu behalten, üben in Mysore Style alle Teilnehmer*innen die Ashtanga Serie, jedoch ganz individuell angepasst an die jeweiligen Bedürfnisse. Die Schüler*innen kennen ihren Übungsablauf auswendig und üben ganz im eigenen Atemrhythmus. Als Unterichtende/r ist man damit beschäftigt gemeinsam mit den Schüler*innen an der Erleichterung und Weiterentwicklung ihrer Positionen zu arbeiten, schließlich erklärt man auch neue Positionen, wenn sie im Übungsverlauf einer Person interessant werden. In Mysore Style gibt es verbale Erklärungen, es wird aber auch viel mit den Händen unterrichten – um Richtung zu geben, oder auf Verspannungen aufmerksam zu machen. Untereinander versuchen die Teilnehmer:innen sich nicht zu unterhalten oder einander zuzuschauen, der Mysore-Raum soll ein sicherer Ort sein, an dem jede/r unbeobachtet und ungestört an ihrer/seiner Praxis arbeiten kann.